Muss es denn weh tun?

Radfahren ist gesund!

Radfahren ist ein idealer Sport. Es stärkt den Kreislauf, belastet die Gelenke wenig, steigert die Ausdauer und ist auch ein gutes Training für die Körperkoordination und den Gleichgewichtssinn.

Regelmäßiges Radfahren hilft auch dabei, das Gewicht zu reduzieren, wenn man den Rest des Tages nicht nur Eis und Schweinshaxe isst ;-)

 

Also könnte man meinen: nichts wie aufs Rad, am liebsten gleich acht Stunden mit richtig großer Wattleistung? Falsch! Eine kurze Einführung in das richtige Training findest du bei unseren Tipps fürs Rennradfahren.

 

Genrerell gilt: Das Fahren sollte nie zur Qual werden, sondern immer Spaß machen! Dabei ist es egal, ob man sich auf dem Rennrad oder auch auf dem normalen Stadtfahrrad bewegt.

 

Im folgenden greifen wir die wichtigsten Schmerzstellen beim Radfahren auf und geben Tipps, wie man ihnen vorbeugen kann.

Null Problemo mit dem Popo

Zu behaupten, dass das Radfahren und besonders das Rennradfahren eine Erholung für den Allerwertesten sei, ist glatt gelogen. Aber es ist durchaus möglich, auch ohne Sitzbeschwerden eine ordentliche Tour zu machen.

Sitzprobleme rühren meist von ständiger Reibung oder von zu starkem Druck her. Verschiedene Faktoren können daran schuld sein, dass man nicht richtig sitzt:

  • der Sattel ist in Höhe und/oder Neigung nicht richtig eingestellt, die Beine können sich nicht richtig bewegen, der Sitzbereich wird an den falschen Stellen zu stark belastet; ein zu hoher Sattel bewirkt, dass man beim Treten seitlich rutschen muss, um die Höhe auszugleichen, auch das ist auf Dauer sehr unangenehm
  • der Sattel ist falsch geformt: wenn der Sattel nicht zum Hinterteil passt, muss der Sattel getauscht werden. Bei manchen Geschäften kann man einen Sattel probefahren, das sollte aber vorab geklärt werden. Meist merkt man erst nach 10 bis 20 km, ob der Sattel passt. Es ist erstaunlich, was selbst kleine Formveränderungen bewirken!
  • der Abstand zum Vorbau ist zu lang oder zu kurz: Wenn der Rücken zu stark oder zu wenig gebeugt ist, muss sich auch die Beckenlage anpassen, das kann zu einer ungünstigen Sitzposition führen.
  • die Hose ist falsch gewählt: sie sollte eng sitzen und ein gutes Polster haben, denn viel Stoff kann auch viele Falten bilden, die sich hervorragend durch die Reibung in die Haut einarbeiten können. Das tut auf Dauer weh! Viele tragen unter einer Radhose keine Unterhose, so gibt es keine Nähte, die drücken können. Das musst du aber selbst probieren, wie es dir lieber ist.
  • beim Treten wird zu viel aus dem Rücken gearbeitet und damit auf dem Sattel hin- und hergerutscht: das passiert oft, wenn die Kräfte schon nachlassen. Dann lieber eine Pause machen oder aufhören, das schont die Kräfte, den Rücken die Gelenke und den Allerwertesten! Und trainieren tust du in diesem Zustand ohnehin nicht mehr.

 

Was kann man im Vorfeld für ein "gutes SItzgefühl" tun?

Es gibt im Handel verschiedene Cremes, mit denen man sich einreiben kann. Manche wirken gut, riechen aber auch besonders unangenehm – besonders für den hinter dir Fahrenden!

Wir haben sehr gute Erfahrungen gemacht mit "Tannolact Fettcreme", einer geruchsneutralen und sehr gut aufzutragenden Creme, die prima hilft. Wie gesagt, es gibt noch viele andere Produkte, es macht auf jeden Fall Sinn, sich einzucremen, nicht nur gegen Sonnenbrand ;-)

Knackpunkt Knie

Die Knie sind ein wichtiger Punkt im gesamten Fahrrad-Mensch-Gebilde. Durch sie wird deine Kraft auf die Straße gebracht. Sie müssen also im Extremfall die gesamte Kraft aushalten, mit der du im Wiegetritt den Berg hochfährst. Umso wichtiger ist es, die Knie nicht unnötig zu belasten. Prüfe deine Sitzposition immer wieder, Infos dazu findest du unter Tipps fürs Rennradfahren. Auch die richtige Trittfrequenz entlastet die Knie, es muss nicht immer der Schwarzenegger-2000-Watt-Gang sein!

 

Wenn deine Knie schon im Alltag schmerzen, ist das Radfahren mit Vorsicht zu genießen. Aber es ist immer noch schonender als Joggen.

Beim Radfahren kannst du selbst entscheiden, mit wie viel Kraft du in die Pedale trittst und damit deine Gelenke belastest.

Nicht selten können durch richtiges Training Linderungen der Knieprobleme erzielt werden, weil die stetige Bewegung das Knie stärker durchblutet und der Knorpel besser versorgt wird. Natürlich kann ein kaputtes Knie nicht wieder durch Radfahren geheilt werden – kaputt ist kaputt. Aber durch das Training der umgebenden Muskeln wird es gestützt und das Gelenk selbst muss weniger (er)tragen.

Am besten besprichst du mit dinem Arzt, ob das Radfahren für dich sinnvoll ist!

Bandscheiben haben keine Vorfahrt!

Wer sportlich Fahrradfahren will, sitzt meist vornüber gebeugt auf dem Rad. Dadurch kann man die Kraft besser in die Beine bringen, ist windschnittiger und kann auch besser am Lenker ziehen, wenn es bergauf geht.

 

Nicht selten hört man nach dem Radfahren Klagen über Rückenschmerzen, die normalerweise vermieden werden können:

  • Die Neigung des Oberkörpers sollte nicht übertrieben werden, achte darauf, dass deine Sitzposition zu deinem Körper passt! 
  • Fahre nicht zu lange gebückt im Sattel, kurze Pausen mit Dehnung des Rückens sind erholsam!
  • Tritt aus der Beinmuskulatur und nicht aus dem Rücken heraus, das entlastet die Rückenmuskulatur!

 

Wenn du diese Punkte beachtest, wird es dein Rücken dir danken. Durch das Rennradfahren – trotz der eintönigen Haltung – werden die Rückenmuskeln trainiert, sodass du im Alltag eine stabilere Haltung hast und auch die Schreibtischarbeit leichter fällt.

 

Wenn die Wirbelsäule aber schon beschädigt ist, sollte auf jeden Fall ein Arzt gefragt werden, ob das Radfahren sinnvoll ist. Der Rücken kann zum Beispiel entlastet werden, indem der Lenker höher gebaut wird und der Vorbau kürzer wird. Das sieht vielleicht nicht so sportlich aus, ist aber gesünder!

Kleine Wehwehchen hier und da

Wo es beim Radfahren zwicken kann, und was man dagegen tun kann:

Symptom mögl. Ursache   mögl. Lösung 
Nackenverspannung Kopf zu hoch gehalten, lange in einer Position gefahren Kopf bewusst tiefer halten, zwischendurch Entspannungspausen, Gewöhnung durch Training
Füße schlafen ein
zu wenig Bewegung im Schuh
bewusst die Zehen beim Treten mitbewegen
Hände schmerzen
keine Handschuhe getragen, Handgelenke zu stark abgeknickt, Bremsgriffe sind zu schlecht zu erreichen Handschuhe mit Polster tragen, Haltungsposition öfters wechseln, auf relativ gerade Handgelenke achten, falls möglich, Bremsgriffe optimaler einstellen
Muskelkater zu intensiv oder lange gefahren, falsche Sitzposition direkt nach dem Radfahren eine warme ausgiebige Dusche, moderates Training, Sitzposition richtig einstellen
Sonnenbrand zu viel bei schönem Wetter gefahren, nicht eingecremt mehr bei Bewölkung oder Regen fahren, oder noch besser: gut eincremen!